Neuraltherapie nach Huneke

Die Neuraltherapie nach Huneke ist eine Reiz -, Regulations – und Umstimmungstherapie, die über Injektionen von lokalen Betäubungsmitteln, so genannte Lokalanästhetika, ihre Wirkung entfaltet.

Neben der direkten pharmakologischen Wirkung spielt vor allem der Einfluss lokaler und übergeordneter Regelkreise zur Diagnostik und Therapie eine entscheidende Rolle (Geleitwort Prof. van Aken in „Handbuch Neuraltherapie“ von Stefan Weinschenk).

Es wird unter folgenden Anwendungsmöglichkeiten unterschieden:

  • Neuraltherapie über den Locus dolendi
    Hiebei wird direkt in die schmerzhaften Strukturen infiltriert: in die Haut, in myofasciale Triggerpunkte, an schmerzhaften Sehnenansätze, an das Periost, an Gelenkkapseln, in Gelenke usw…)
  • Segmenttherapie
    In der Medizin sind die so genannten „Headschen Zonen“ bekannt:
    Während der Embryonalentwicklung entstehen die Areale für Innere Organe aus der gleichen Region wie bestimmte Muskeln am Rücken und Rumpfvorderderseite.
    Nun kann man umgekehrt über diese Muskelareale auf der Rücken – und Bauchhaut auch die dazugehörigen Inneren Organe behandeln.
  • Ganglientherapie
  • Störfeldtherapie
    Beim Störfeld handelt es sich um einen chronischen Reizzustand an einer beliebigen Stelle des Körpers. Die vom Störfeld ausgehenden pathologischen Impulse belasten einerseits das Grundsystem, andererseits stellen sie unterschwellige nozizeptive Reize für das Sympathische Nervensystem dar.
    Zu den häufigsten Störfeldern werden die Mandeln, die Nasennebenhöhlen, der gesamte Zahn-Kieferbereich, die Schilddrüse, der urogenitale Bereich sowie jegliche Art von Narben gezählt.
    Ziel dieser Behandlungsform ist es, durch gezielte wiederholte Injektionen eines Lokalanästhetikums an das Störfeld, dessen Störwirkung zu unterbrechen. Auch hier wird die therapeutische Wirkung, wie in der Segmenttherapie, über das vegetative Nervensystem vermittelt und auf übergeordnete Regelkreise Einfluss genommen.
  • Intravasale Neuraltherapie:
    Procain- Basen- Infusion (eine intermittierende oder kontinuierliche Infusion von Procain, versetzt mit Natriumhydrogencarbonat in einer isotonischen Kochsalzlösung)
    Wirkung der Procain-Basen-Infusion:
    - Antientzündlicher Effekt
    - Anhebung der Schmerzschwelle
    - Generalisierte muskuläre Entspannung
    - Stabilisierung des Säure-Basen-Haushaltes im extracellulären Raum
    - Immunstimulation
    - Verbesserung der peripheren Durchblutung
    - „Entsäuerung“ des Organismus (im Sinne der Komplementärmedizin)